Die Untersuchung bei absturzgefährdenden Tätigkeiten ist eine Eignungsuntersuchung für Arbeitnehmer, die bei ihrer Arbeit einem erhöhten Risiko von Abstürzen ausgesetzt sind. Diese Untersuchung soll sicherstellen, dass die körperliche und gesundheitliche Eignung für Tätigkeiten in Absturzgefahr gegeben ist und gesundheitliche Risiken frühzeitig erkannt werden. Ob eine Untersuchung bei absturzgefährdenden Tätigkeiten nötig ist, lässt sich durch eine Gefährdungsbeurteilung für den individuellen Arbeitsplatz ermitteln.
Ziel der Untersuchung
Das Ziel der Untersuchung bei absturzgefährdenden Tätigkeiten ist es, die gesundheitliche Eignung von Arbeitnehmern für Tätigkeiten, bei denen ein Absturzrisiko besteht, zu überprüfen und zu gewährleisten. Dies dient dem Schutz der Arbeitnehmer vor den Gefahren, die durch Abstürze entstehen können.
Wer muss untersucht werden?
Die Untersuchung ist empfohlen für alle Arbeitnehmer, die regelmäßig in Situationen arbeiten, bei denen ein erhöhtes Absturzrisiko besteht. Dazu gehören unter anderem:
- Bauarbeiter
- Monteure und Installateure
- Dachdecker
- Wartungs- und Reparaturpersonal, das in Höhen arbeiten muss
- Mitarbeiter in der Industrie, die auf Gerüsten oder Leitern arbeiten
Untersuchungsinhalte
Die Untersuchung umfasst verschiedene medizinische Tests und Befragungen:
- Anamnese: Erfassung der medizinischen Vorgeschichte, insbesondere bestehender Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und des Bewegungsapparats.
- Körperliche Untersuchung: Allgemeine körperliche Untersuchung zur Beurteilung der physischen Fitness und Stabilität.
- Gleichgewichtstests: Überprüfung der Gleichgewichtsfähigkeit und der Koordination, um Sturzrisiken zu minimieren.
- EKG oder Belastungs-EKG: Untersuchung der Herz-Kreislauf-Belastbarkeit bei körperlicher Belastung, um sicherzustellen, dass der Arbeitnehmer auch in stressigen Situationen stabil bleibt.
- Beratung: Aufklärung über das Absturzrisiko und Beratung zur sicheren Arbeitsweise und zum Einsatz von Schutzausrüstung.
Untersuchungsablauf
- Terminvereinbarung: Der Arbeitnehmer oder der Arbeitgeber vereinbart einen Termin bei einem zugelassenen Arbeitsmediziner oder Betriebsarzt.
- Durchführung der Untersuchung: Die oben genannten Tests und Befragungen werden durchgeführt.
- Auswertung und Beratung: Der Arzt wertet die Ergebnisse aus und bespricht diese mit dem Arbeitnehmer.
Rechtliche Grundlagen
Die Untersuchung bei absturzgefährdenden Tätigkeiten ist in Deutschland durch die berufsgenossenschaftlichen Vorschriften geregelt. Diese Untersuchungen sind empfohlen für Arbeitnehmer, die in Bereichen mit Absturzgefahr arbeiten.
Nutzen der Untersuchung
- Gesundheitsschutz: Vermeidung von Unfällen und gesundheitlichen Problemen durch frühzeitige Erkennung und Prävention.
- Rechtskonformität: Erfüllung gesetzlicher Anforderungen und Vorschriften.
- Arbeitsplatzsicherheit: Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Reduzierung des Absturzrisikos durch gezielte Gesundheitsüberprüfung.
Fazit
Die Eignungsuntersuchung bei absturzgefährdenden Tätigkeiten ist eine wesentliche Maßnahme zum Schutz der Gesundheit von Arbeitnehmern, die in absturzgefährdeten Situationen arbeiten. Sie trägt zur Früherkennung und Prävention von gesundheitlichen Problemen bei und sorgt für sichere Arbeitsbedingungen.